„Gott suchen – Zukunft mit Gott!“
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„Gott suchen – Zukunft mit Gott!“
„Gott suchen – Zukunft mit Gott!“
Video: Mein Gott ist größer https://www.youtube.com/watch?v=rGU1ZL6zF20 Technik 5 min
Begrüßung und Gebet Lydia 8 min
Lied: F&L 372 „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“ Manfred 3 min
Infos Conny 5 min
Lied: F&L 1 „Gott ist gegenwärtig“ Manfred 3 min
Kindersegnung Lydia 2 min
Lied: „Zwischen Himmel und Erde“ Manfred 3 min
Predigt Jesaja 55, 6-12 Jörg Bachmann 25 min
Predigt Jesaja 55, 6-12 Jörg Bachmann 25 min
Liebe Gemeinde,
vom Evangelisten Ernst Krupka, der Evangelist der Deutschen Zeltmission war und mit der ich einige Jahre zusammengearbeitet habe, und der auch Schwiegersohn von Ernst Modersohn war und über 100 Jahre alt wurde, wird folgende Begebenheit berichtet:
Auf einer Fahrt, die Ernst Krupka mit einem Motorrad von Stuttgart nach Tübingen machte, hatte er plötzlich einen “Plattfuß”. Er schob die Maschine in den nächsten Ort zu einem Mechaniker. Während er dastand, kam eine Frau vorbei, die ihn von einer Evangelisation kannte, und bat ihn, ihre Freundin zu besuchen. Er ging zu der Frau hin, die ihn entsetzt anstarrte und bekannte, dass sie den Entschluss gefasst hätte, sich das Leben zu nehmen. Vor dem Schritt in den Tod hinein stellte sie Gott auf die Probe, indem sie sagte:
“Wenn Herr Krupka ganz von allein und in kürze zu mir kommt, werde ich glauben, dass ein Gott im Himmel ist, und dass er sich um mich kümmert.” Nun war er da, ohne von ihrem Namen und ihrem Wohnort irgendetwas gewusst zu haben. Die Frau blieb von da an fest im Glauben.
Als Ernst Krupka zu dem Mechaniker zurückkam, sagte er ihm: “Ein Loch hat der Schlauch nicht, er kann höchstens porös gewesen sein.”
So kann Gott durch seinen Heiligen Geist wirken und er wirkt auch heute so unter uns.
Wir wollen heute in eine Zeit zurückgehen, wo Menschen auch aufgefordert wurden, sich wieder neu an Gott zu wenden und ihm nachzufolgen und ihm zu vertrauen. Es ist das Volk Israel. 70 Jahre war es in Babylonischer Gefangenschaft. Die Rückkehr aus dem Exil steht bevor. Nun ruft sie der Prophet Jesaja im Namen Gottes auf, sich ganz neu an Gott zu wenden und von ihm lebendiges Wasser zu trinken (geistliches Wasser), um nicht mehr durstig zu sein und nicht mehr hungern zu müssen.
Dazu lesen wir einen Abschnitt aus Jesaja 55,6-12:
6 Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist. 7 Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. 8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, 9 sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. 10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, 11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. 12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen.
Fast 70 Jahre war das Volk Israel wegen seiner Untreue und seines Ungehorsams Gott gegenüber in Babylonischer Gefangenschaft. Menschlich gesehen ist das eine lange Zeit fast drei Generationen. Die letzte Generation wusste fast nicht mehr den Grund, warum man überhaupt in dieser Babylonischen Gefangenschaft war. Und langsam machte sich dann auch die Frage breit: Was ist das überhaupt mit dem Gott Israels, an den da unsere Väter glauben? Wo ist der überhaupt und warum wirkt der nicht? Ist es da nicht ein leichteres, wenn man überhaupt an einen Gott glaubt, dann vielleicht an einen der Götter Babylons zu glauben, den universellen Schöpfungs- und Fruchtbarkeitsgott Baal vielleicht oder Marduk?
Aber überhaupt gibt es wenig Hoffnung für Israel. Langsam machen sich da auch Auflösungstendenzen breit im Volk Israel. Die Söhne und Töchter beginnen fremde Frauen und fremde Männer zu heiraten. Dem Rest Israels droht das gleiche Schicksal, wie viele Völker und auch schon Teile von Israel damals im vorher assyrischen und jetzigen babylonischen Vielvölkergemisch unterzugehen.
Vielleicht empfinden wir das heute hier als Christen im Kernland der evangelischen Reformation ähnlich. Die Zahl der Christen wird kleiner, egal ob die Zahlen in den evangelischen und den katholischen Kirchen und auch darin, die “die mit Ernst Christen sein wollen”. Aber auch in vielen freikirchlichen Gemeinden gibt es kein Wachstum mehr. Selbst solche jungen Bewegungen wie “New Generationen” in Chemnitz spüren, das der Gegenwind härter geworden ist. Mit wie viel Enthusiasmus und Elan ist man in Altenburg gestartet, aber da ist es jetzt sehr ruhig geworden.
Unsere Gesellschaft, in der wir leben, ist in den Jahren nicht gerade christenfreundlicher geworden. Da wo wir gebraucht werden, werden wir genommen, aber da wo wir den Finger auf die Wunde legen, sind wir schnell weg vom Fenster. Aber in großen und ganzen sieht die Zukunft, und das sage ich jetzt ganz bewusst, menschlich gesehen für die Kirche, egal in welcher Form und Gestalt nicht gerade rosig aus. Manchmal sogar hoffnungslos. Es kann sogar zu gewissen Formen der Christenverfolgung hier im Kernland der Reformation kommen.
Die Worte: “Herr Pfarrer, wir sind die letzten Christen hier” habe ich schon seit 37 Jahren gehört, und dann war es doch anders.
Aber - genau mit einem großem ABER hören wir noch einmal Worte aus dem Predigttext, die damals dem resignierten Menschen und die uns heute hier gelten:
6 Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist. 7 Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.
Drei Dinge sind bei dem Rest Israel in der babylonischen Gefangenschaft Faktum:
Gott hat Israel, ohne Wenn und Aber erwählt. Und das galt und gilt vor der Gefangenschaft, während der Gefangenschaft und nach der Gefangenschaft bis heute.
Israel wurde Gott gegenüber immer wieder schuldig, durch Misstrauen und sich von ihm Lossagen.
Gott hatte mit seinem Volk viel Geduld. Er liebt es in besonderer Weise und wendet sich ihm immer wieder zu, vergibt und beginnt mit ihm neu.
Das sehen wir hier. Er ermutigt das Volk zu einem Neubeginn mit ihm und in Jerusalem und in Israel.
Nun hören wir heute diese Worte Gottes als Christen im Jahr 2023 in Schmölln und im Altenburger Land, für die Gott seinen Sohn Jesus Christus auf diese Erde sandte und der den Weg der Erniedrigung gegangen ist und am Kreuz für uns starb.
6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, 7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. 8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
Wir hören diese Worte in einer Zeit, die für uns als Christen wenig Hoffnung gibt für Gott und sein Wort. Aber wann hat, die Verkündigung des Wortes Gottes nicht in dieser Welt Widerstand erfahren.
Wir hören Worte, dass Gott sich von denen finden lässt, die ihn ernstlich suchen: „Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist.“ Mit diesen Worten werden wir aufgefordert, Gott zu suchen. Nicht nur dann, wenn wir entmutigt sind, sondern zu allen Zeiten unseres Lebens. Diese Worte ähneln Worten aus dem Buch des Propheten Amos 5,4: Da heißt es:
4 Ja, so spricht der Herr zum Hause Israel: Suchet mich, so werdet ihr leben.
Das Wort des Propheten Amos war 1978 die Jahreslosung. Ich erinnere mich darum so gut, weil es damals zu DDR-Zeiten einen Aufkleber gab - einen dicken Daumen, der nicht klebte, aber er war sehr schön gestaltet. Ich hatte viele Jahre noch einige davon in meinen Schubläden aufbewahrt.
Gott suchen
Gott suchen
Gott stellt sich hier durch den Propheten Jesaja seinem Volk Israel ganz neu vor, als ein Gott, den es zu suchen gilt, aber der sich auch finden lassen will. Vielleicht gerade und ganz besonders in der Trostlosigkeit ihrer Situation, die sich jetzt am Ende der babylonischen Gefangenschaft breit macht. Darum ermutigt er sie hier, ihn zu suchen. Der Prophet spricht in besonderer Weise davon, dass Gott sich den Menschen naht. Zwei Kapitel vor unserem Text in Jesaja 53 lesen wir den Abschnitt sogar vom leidenden Gottesknecht, der ja auf Jesus bezogen wird.
Wir leben gegenwärtig in einer Zeit der radikalsten gesellschaftlichen und politischen, aber auch wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche, die es jemals gegeben hat. Da ist die Zeit der Aufklärung nichts dagegen. Das neuste unserer Zeit ist ja die Künstliche Intelligenz, die von sich reden macht, und mit einer solchen kann man seit ein paar Monaten sogar im Internet kommunizieren.
Nun es ist eine sehr interessante Sache: Ich habe mir von ihm schon ein Feature über Taiwan zum Weltgebetstag der Frauen erstellen lassen. Mit ein paar Fragen ist etwas ganz Brauchbares herausgekommen. Dann habe ich mit ihm programmiert. Aber auch theologische Fragen diskutiert. Und einmal getestet, eine Predigt zu erstellen. Seine theologischen Aussagen sind verblüffend gut, aber es fehlt das persönliche, der Bezug zur Gemeinde.
Warum erzähle ich das? Weil ich denke, dass genau diese Umbrüche auch vor der Kirche und unseren Gemeinden auch vor den freikirchlichen Gemeinden nicht Halt machen, sondern dass sie unser gemeindliches Leben beeinflussen.
Wie so etwas geschieht, kann man in diesem Jahr richtig spannend in der Ökumenischen Bibelwoche “Kirche leben” nachvollziehen, die sich mit Texten aus der Apostelgeschichte beschäftigt. Hier kann man spannend nachverfolgen, wie die erste Gemeinde trotz ja gerade mit Konflikten wächst und sich ausbreitet, weil sie diese im Vertrauen auf Gott bewältigt.
Darum ist dieses Wort aus Jesaja 55,6
6 Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist.
für uns heute so lebenswichtig, ja sogar überlebenswichtig.
Aber weil unsere Gesellschaft und unsere Zeit von diesem radikalen Umbruch geprägt ist, passiert es auch, dass viele Menschen abgehängt werden. Sie kommen nicht mehr mit. Sie bleiben am Straßenrand der Gesellschaft liegen oder sie steigen aus und machen sich auf den Weg nach einer neuen Sinnorientierung, und vielleicht auch auf die Suche nach Gott. Mancher spürt, dass das Leben nicht selbstverständlich ist. Es ist nicht alles machbar im Leben, sondern es ist stark gefährdet und verletzlich. Doch die Suche und das Fragen nach Gott geschieht bei vielen Menschen oft nicht in der Kirche und auch nicht in den Freikirchen, sondern irgendwo und manchmal in recht dubiosen Kreisen.
Dennoch verheißt Gott sein Finden unabhängig von allem gesellschaftlichen und religiösem Kultus. Er verheißt sein Finden denen, die ihn ernstlich von ganzem Herzen suchen: „Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; ruft ihn an, solange er nahe ist.“
Der Evangelist Billy Graham sagte: "Der Sinn unseres Lebens ist es, Gott und seinen Willen für unser Leben zu suchen."
Und der amerikanische Pastor Max Lucado, von dem es ja auch bei uns viele gute Bücher gibt schreibt: “Gott ist nicht der Gott der Verwirrung, und immer wenn er Menschen mit fragendem Herzen sieht, die aufrichtig suchen, dann können Sie sich darauf verlassen, dass er alles tut, um ihnen zu helfen, seinen Willen zu erkennen.”
Im Urtext der hebräischen Sprache wird von diesem Suchen und Finden noch viel dichter und komprimierter gesprochen: „Sucht Jahwe in seinem Gefundenwerden, ruft zu ihm in seinem Nahesein.“ Gott ist also schon da, ehe wir uns überhaupt auf die Suche machen. Er ist uns nahe, ehe wir ihn überhaupt finden. Das gilt auch für uns heute.
Viele von uns kennen die Geschichte von Margarethe Fischback Powers Spuren im Sand.
In dieser Geschichte wird genau diese Aussage uns verdeutlicht. Ich werde sie deshalb trotzdem noch einmal vortragen:
Eines Nachts hatte ich einen Traum: Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand, meine eigene und die meines Herrn. Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte, dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?"
Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen."
Für Israel steht am Ende unseres Bibelabschnittes eine ganz große Verheißung:
12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen.
Der Auszug aus Babylon und die Rückkehr nach Jerusalem steht bevor. Wir wissen aber aus dem Buch Nehemia und auch aus anderen Büchern der Bibel, dass das ganze kein Zuckerschlecken war, sondern ein schwerer Kampf. Der Neuaufbau in Jerusalem musste mit Kelle und Schwert verteidigt werden. Es war wahrlich harte Pionierarbeit und Missionarsarbeit. Und mancher ging auch diesen Schritt nach Jerusalem nicht mit. Dennoch stand dieser Weg unter Gottes Segen und hatte Zukunft.
Bei allen radikalen Veränderungen, die wir als Kirche und als Freikirche ausgesetzt sind, zum Negativen und zum Positiven. Veränderung muss nicht immer nur negativ sein. Gilt auch uns die Verheißung Gottes, besonders dann, wenn wir treu daran bleiben sein Wort und ganz besonders das Evangelium von Jesus Christus zu verkünden. Dann gilt uns das, was der Prophet hier in Jesaja 55,11 sagt:
11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.
Auch unser Dienst hier und heute wird von Gott gesegnet werden, so schwer oder leicht er ist.
Es gilt für uns heute:
Wer Gott sucht, wird ihn finden, ja der hat ihn schon gefunden. Dem ist Gott schon ganz nahe. Wer Gottes Wort verkündet in Wort und Tat, dessen Leben wird viel Frucht bringen, der wird Freude am Glauben erfahren und Frieden, Shalom, Wohlstand und Wohlergehen. Gott wird ihn segnen!
Das wünsche ich euch.
Amen.
Gebetsgemeinschaft Abschluss: J. Bachmann 8 min
Lied: F&L 83 „Gott hört dein Gebet“ Manfred 3 min
Segen J. Bachmann 2 min
Video: „Höher“ https://www.youtube.com/watch?v=1SY3USnblBs Technik 5 min
Lieder
Gott ist gegenwärtig - FuL Nr 1
Zwischen Himmel und Erde - Feiert Jesus Best of 113
Gott ist anders
Gott hört dein Gebet - FuL Nr 83
Gott des Himmels und der Erde - FuL 458
Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt FuL 372